Derblecken is oft gar nicht so einfach
Ohhhh, jetzt ist der Fasching leider schon wieder vorbei und somit ist die Fastenzeit angebrochen, wo ma leider nur wieder „fast“ nix essen derf. Deshalb heißt´s ja auch Fastenzeit. Ein Schönes hat die Fastenzeit aber doch - des Starkbier. Und das damit verbundene Politiker derblecken. Auf kommunalpolitischer Ebene bin ich da auch sehr aktiv und heut Abend startet der erste Starkbieranstich bereits beim Neuwirt. Mei Frau und ich sind live dabei.
Politker Derblecken tu ich ja in dieser Kolumne in meiner geliebten Heimatzeitung permanent, aber auf einem Starkbierfest hat des ganze nochmal eine andere Dimension. Schauns, es is ja net so, dass ma die Leute, die man da derbleckt, schlecht machen will. Auf gar keinen Fall, aber man darf durchaus einmal Salz in Wunden streuen und a bisserl drin rumrühren, was der ein oder andere sich im vergangenen Jahr so geleistet hat. Kritik üben - auf humorvolle Art und Weise.
Aber glaubm ses mir, des is nicht immer ganz so einfach. Weil der Politiker, welchen man derbleckt, auch nur ein Mensch ist, man möchts nicht glaubn. Und als Mensch kann man Kritik oft nicht gut vertragen und dann is einem dieser Politiker auf ewig gstinkert und lästert selber über den Derblecker. Dabei is es eigentlich eine Ehre, wenn man an einem Starkbierfest derbleckt wird. Denn noch schlimmer ist, wenn einen der Derblecker überhaupt nicht wahrgenommen hat in seinem politischen Amt und ihn nicht erwähnt. Das ist bei Weitem die noch größere Schmach.
Die Masse an Neuburger Politikern braucht aber keine Angst haben, dass sie nicht erwähnt werden, dafür haben sich die meisten schon selbst zum derbleckt werden in besonderer Art und Weise hervorgetan. Von dem her bin ich optimistisch, dass auch fast jeder der Neuburger Ratsmitglieder sein Fett wegbekommt. Der eine mehr, der andere weniger, je nachdem, was er/sie sich geleistet hat im letzten Jahr.
Es gab Zeiten, da haben sich derbleckte Personen sogar so stark angegriffen gefühlt, dass mich gleich anzeigt ham bei der Polizei oder zumindest angedroht haben mich anzuzeigen. Aber nix is dabei rauskommen. Und sollt mich amal wieder einer anzeigen wollen zwecks Derblecken, dann gfreut mich das um so mehr, weil er/sie dann tatsächlich zeigt, dass er/sie keinen Humor nicht hat und dass meine erhobene Kritik an selbiger Person vielleicht gar nicht so verkehrt gewesen sein kann.
Kritik bekomm ich von selbigen Personenkreis auch immer wieder wegen meiner Kolumne hier in der Neuburger Rundschau. Und des freut mich auch, weil ich dann weiß, dass selbige die Kolumne zwar nicht verstanden, aber dennoch gelesen haben. Des is doch schön. Dafür is ja auch eine Zeitung da, dass man sie liest.
Zum Schutze der politikmachenden Personen muß ich noch eins sagen. Es ist in der Tat schwieriger Politik zu betreiben, als sich drüber lustig zu machen. Von dem her hat es der Kabarettist oder Derblecker immer einfacher als der, der Politk machen muß. Aber andererseits, habst es euch auch nicht anders ausgsucht und wollts vorne dran stehn, stimmts? Also, dann laßt´s euch gfälligst gscheit derblecken, dann wißts wenigstens aus erster Hand, wast´s Falsch gmacht habt´s.
Also nix für unguat ihr Kommunalpolitiker und Personen des öffentlichen Lebens, laßts euch gscheit derblecken in der Starkbiersaison und tragt´s as mit Humor.