Wenn alles einen "Sinn" macht
Sie können einem schon leid tun, unsere Heinrichsheimer. Von einem Dilemma ins Nächste rasen sie hinein. Erst kann man es vor lauter Lautstärke nicht mehr ertragen wegen des Dauermotorengeräusches der Audi - über die Flieger regt ma sich schon gar nicht mehr auf - und jetzt stinkts ihnen auch noch. Also im wahrsten Sinne des Wortes. Ja, ja in Heinrichsheim stinkts und eine Erklärung hat der Stadtrat Winter ghabt, er hat gsagt, des läge an einem Gefälle von Kläranlage und Heinrichsheim oder so ähnlich, is ja auch Wurscht. Zu laut ist es auf alle Fälle und stinken tuts jetzt auch noch, also hama jetzt schon was für die Ohren und für die Nase. Brauch nun nur noch was für die Augen und den Gschmack, dann wird Heinrichsheim berühmt und geht als „Ortsteil der Sinne“ in die Neuburger Geschichtsbücher ein.
Wie wär´s mit einem Riesensendemasten von irgendeinem Telefonanbieter als Maibaum? Des wär doch schon mal was für´s Aug? Und für´n Gschmack die berühmte Heinrichsheimer Kuttlsuppen. Der Sinnesparcour für Touristen dürfte da dann nicht mehr lange auf sich warten lassen. Ihr werdet es sehen, liebe Heinrichsheimer - der Laden wird boomen. Aus der ganzen Welt kommen die Menschenmassen daher und wollen ihre Sinne testen. Horst Winter wird der „Sinne Stadtrat“ und gibt somit seiner Partei auch wieder einen Sinn, diese zeigt sich erkenntlich und erhebt ihn wieder zum Bürgermeisterkandidaten, weils eh keinen andern ham.
Wir Restneuburger profitieren nur indirekt von dem bevorstehenden Boom Heinrichsheims. Wir können von den Heinrichsheimern nur lernen was auszuhalten. Des könnens nämlich schon. Hier zeigt sich wiederum, dass der Mensch ein Gwohnheitstier ist. Ma gwöhnt sich an alles. Vielleicht sogar an Gestank und Lärm. Und schließlich heißt es ja: „In allem steckt ein tieferer Sinn.“ Sehns schon wieder ham wir den Sinn.
Nein, aber ernsthaft, wir die wir hier in Neuburg ganz ohne Lärm und Gestank leben dürfen, wir haben für´s Auge ein wunderschönes Schloss, eine grandiose Donau und und und. Fürn Gschmack haben wir sowie etliche Schweinsbraten, Leberkassemmeln und andere Köstlichkeiten für den Gaumen von den örtlichen Gaststätten, Bäckern und Metzgereien, mir brauchen nun wirklich nicht über den „Ortsteil der Sinne“ zu urteilen, nein wir sollten uns eine Scheibe abschneiden und aufhören, manchmal so auf hohem Niveau zu jammern, wos gar nix zu jammern gibt. Die Oberjammerer sollten wir dann zu einem Sinnesworkshop nach Heinrichsheim einladen, um sie wiedermal auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen, wie gut es ihnen eigentlich geht.
Vielen Dank an dieser Stelle an die tapferen Heinrichsheimer, die immer und immer wieder, vom Schicksal gebeutelt, alles aushalten und ertragen, wir danken euch für euer Durchhaltevermögen und euer Vorbild, das ihr uns gebt in Sachen „Aushalten“. Danke.