Ein Fall für den Katastrophenfall
Heut in zwei Monaten is Weihnachten. Und schön langsam würde für den Zimmerer Josef die Planung beginnen, die Reise nach Bethlehem anzutreten, weil mit schwangerer Frau und Esel braucht ma so ca. 14 Tag bis ma dann da is, in Bethlehem. Eine sicherlich beschwerliche Reise und hoffentlich geht alles gut. Hotel wird ma wahrscheinlich keines mehr kriegen, aber notfalls tuts ein Stall auch, hauptsach Dach übern Kopf und warm und in Sicherheit. Außerdem wenn a paar Heilige Drei Könige auch noch vorbei rumpeln mit was zum Essen, dann will ich mir schon keine Sorgen mehr machen.
Die Reise ist ähnlich beschwerlich wie für die Flüchtlinge momentan. Aber hoffentlich irgendwann am Ziel angelangt, hauptsach ein Dach über dem Kopf, warm und in Sicherheit. Außerdem a paar Euro in der Tasche, dann brauch ich mir um meine Familie schon keine Sorgen mehr machen. Denkt sich vermutlich der Flüchtling.
Denkt aber noch lange nicht der europäische „Heilige-Drei-König“. Der denkt sich: „Ja was is jetzt mit dem Rechtsanspruch bezüglich Kinderbetreung ab dem ersten Lebensjahr?“ „Was is mit Imissionsschutz in den Unterbringungen? „Was ist mit…, weiß der Teufel noch allen, depperten Regelungen?“
Ja Himmi Herrschaftszeiten noch einmal, des is ja zum Kühe melken. Wenn ma ständig nach Lösungen suchen muß, dann Gott sei dank welche findet, aber die Bürokratie gnadenlos zuschlägt, mit der man sich fast lächerlich macht. Der Heilige Drei König „Karl Seitle“ aus Karlshuld sagt auch, dass Lösungen oft unbürokratisch einfach wären, zwei Kinder mehr in der Gruppn und der Kas war bissen, aber nein…das darf nicht sein. Eine Katastrophe is des und als solche könnte man die Situation der Bürokratie manchmal auch bezeichnen.
Und wenn dem so ist, könnt ma doch auch den Katastrophenfall auslösen und diesbezüglich die geltenden Gesetze dann etwas lockern und vereinfachen, damit für die momentane Notlage bzw. Notsituation schnelle Lösungen unbürokratisch händelbar wären. Zumindest steht des so ähnlich im Katastophenschutzgesetz.
Also Herr Landrat, auf geht´s: Katastrophenfall auslösen und schnell handeln. Ich bin mir dann zwar nicht so ganz sicher, wie dann die Rechtslage aussehe, aber in Zeiten, in dene die Heiligen Drei Könige nur noch mit Gummihandschuh und Gesundheitszeugnis ihre Präsente überreichen dürfen, wäre eine unbürokratischere Lösung dann doch oft angemessener, stimmts?