Qualität hat seinen Preis
Weiß eigentlich jetzt irgendwer, wie des mit der Vogelzählerei naus gangen is, am Schlossfestfeuerwerk? Ich hab mich eh gfragt, wie man da zählen soll. Derjenige, der da zählen muss, hat wahrscheinlich lange Jahre Zählerfahrungen mit Erbsen hinter sich und ist dann somit für die Fledermaus und Vogelzählerei qualifiziert. Sachen gibt´s, die glaubt ma gar nicht. Also wenn ich selber es nicht besser gwußt hätte, dann hätt ich diese Gschichte als wunderbaren Narrenstreich meiner selbst bezeichnet - schad dass ich nicht Jahre vorher schon so eine Idee ghabt hab - hätt mir viel Freude bereitet.
Naja vielleicht fällt mir ja was Neues ein - zum Beispiel, dass in Zukunft nur noch Pferde auf dem Schlossfest mitreiten dürfen, deren Pferdeäpfelgröße der EU-Norm entsprechen müssen. Des dauert wahrscheinlich eh nicht mehr lang, dass es einen Qualitätsstandard für Renaissance-Feste geben wird und der Verkehrsverein Neuburg ein eigenes Qualitätsmanagement kreiert, so dass Renaissancefeste sich ja nicht außerhalb dieser Qualitätsstandards bewegen dürfen.
Wär ja auch richtig - wo kämen wir denn da hin, wenn der Bürger einfach so drauf los feiern tät. Da braucht es Richtlinien und Regeln. Da könnte der Verkehrsverein tatsächlich Vorreiter werden. Als QM-Renaissance-Berater. Schließlich hat unser Neuburger Schlossfest schon hohe Standards - Holzbänke, Tonkrüge, keine Zuckerwatte, entsprechendes Gewandum und und und - von dem her sind wir eigentlich dafür prädestiniert um diesen QM als Maßstab einzuführen.
Ich seh schon die Urkunden auf anderen Festen hängen - „Dieses Fest trägt das Siegel - Neuburger-Schlossfest geprüft“. Und schon wäre das Neuburger Schlossfest in aller Munde.
Wir selber müssen ja nun leider wieder zwei Jahre warten bis Schlossfest ist, aber ich selber bin aus der Narren-Regenerationsphase eh noch nicht heraus. Ich habe mich gefragt, was machen eigentlich die vielen, vielen Gaukler, Künstler, Musiker und Spassmacher außerhalb dieser zwei Jahre. Wär doch eigentlich mal net schlecht, wenn wir in Neuburg so ein wenig Strassenkünstler zuließen, die so am Samstag am Wochenmarkt - egal wo und in welcher Straße - ihre Künste darbieten könnten, ohne dass sie gleich einen Zettel vom Ordnungsamt brauchen? Des wär doch was, oder?
Aber ich vermute schwer, dass des wieder nicht so einfach ist, und dass es da bestimmt auch wieder jemanden hat, der früher schon mal auf einer Erbsenzählfortbildung seine Erfahrungen hat sammeln dürfen. Nix für unguat, aber Erbsen waren noch nie meine Leibspeise.